Auf das Huhn gekommen
2016 - Genau vor 10 Jahren hat er angefangen, der Bio-Hendlbauer Michael Astner. „Hendln für die Eier haben wir ja immer schon gehabt“, erzählt uns Theresia, die Seniorbäuerin, „Aber de Fleisch-Hendln hot erst da Bua bracht.“
Und hier am Berg in der Kelchsau mit Blick auf den Pölven und die Hohe Salve werden sie aufgezogen. Ca. zwei Wochen sind die Küken alt, wenn sie zu Familie Astner auf den Unterberghof kommen. Der fachmännische Name der Hühnerrasse ist „JA-57“ besser bekannt als „Wildhuhn“. Sie werden nicht wie Masthendln aus der Massentierhaltung bereits nach vier Wochen geschlachtet, sondern wachsen viel langsamer und gesünder heran.
Die ganze Familie hilft bei der Aufzucht mit. Das ist ein Geflattere und Gegackere wenn die kleine Michaela zum Füttern auf die Wiese geht. Hauptsächlich aus Weizen, Gerste und Mais besteht das Bio-Futter. Zum Trinken gibt es frisches Quellwasser, das oberhalb des Hofes entspringt und über ein kleines Wasserrad durch die Weide fließt. Der Stall wurde vor vier Jahren neu für die Hühner adaptiert. Hier haben sie ein schattiges Plätzchen in den heißen Sommermonaten und sind in der Nacht vom Fuchs geschützt, der wie wir erfahren, doch des Öfteren sein Unwesen treibt. Am liebsten sitzen die Hendln aber draußen auf dem Balken unterm Vordach, da haben sie alles und jeden im Blick. Glücklich sind sie hier und das nicht nur wegen der Aussicht - das Schöne - auch die Hähne dürfen hier am Hof bleiben und bringen so frischen Wind in das Hühnergeschwader.
Wie er eigentlich zu den Wildhendln gekommen sei, fragen wir Michael: „1957 hat mei Opa den Hof hier oben gekauft und dann mit den Kühen angefangen. Später sind dann die Legehennen dazua kemmen, wo wir de Eier am Wochenmarkt und an „Bio vom Berg“ verkaufen. Mi hat des Wildhendl interessiert und i wollt des einfach mal ausprobieren.” Vor vier Jahren haben dann auch die KochArt Wirte einen Bauern für ihre Hendlwoche gesucht und sind bei Michael Astner fündig geworden. Nicht nur das Fleisch der hier aufgewachsenen Hühner ist einzigartig, besonders auch der Geschmack überzeugt! So weckt das Brixentaler Berghendl der Gastronomie bereits rege Nachfrage und ist aus dem jährlichen KochArt-Kalender nicht mehr wegzudenken.
Das Bio-Wildhendl kann jeder auch privat direkt bei Michael Astner bestellen, aber nur so lange der Vorrat reicht. Bio-Eier und Suppenhühner verkauft er auch und zeigt einmal mehr wie wichtig Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft ist.